19-04 Von Land’s End über Wales bis nach Liverpool



Donnerstag, 18.04.2019 
Hier im Südwesten Englands wird schon seit der Bronzezeit Zinn und Kupfer abgebaut. Mit Beginn der industriellen Revolution hat der Abbau von Erzen dramatisch zugenommen. Sir Isaac Newton erfand die Physik neu. Das war eine Voraussetzung für die Erfindung der Dampfmaschine durch James Watt. Die Dampfmaschine (Stephenson) ermöglichte den Antrieb neuer, mächtiger Maschinen. Spinnereien, also die für die Herstellung von Stoffen, entstanden. Die Dampfmaschine wurde auf Räder gestellt und Lokomotiven / Züge konnten Massengüter über große Entfernungen transportieren. Die Welt wurde hier in England vollständig neu erfunden.
Die Levant Mine und Beam Engine ist nicht weit von Land’s End entfernt. Die Reste der Anlagen von damals sind oberflächlich unscheinbar. Unter der Oberfläche ging es in mehr als fünfzehn Stollenebenen bis unter die Meeresoberfläche. Das Erz wurde auch von Mädchen und Frauen abgebaut. Schwere körperliche Arbeit. Gesund war das wegen des frei werdenden Arsens beim Verarbeiten des Gesteins auch nicht.
Die Seile führten von den Trommeln zum Turm. Die Trommeln sind über eine Welle mit der Dampfmaschine im Maschinenhaus verbunden.

Der Schornstein war zur Erzeugung des Dampfes nötig.

Die Hauptattraktion für uns war hier  die dampfende und zischende Dampfmaschine.
Hinter den Sicherheitsabsperrungen arbeitet die Dampfmaschine mit allerlei Regeleinrichtungen.

Über die Autobahn nach Norden und durch das Tal des Flusses Exe in den Exmoor Forest. Hier oben auf rund 400 m Höhe entspringt der Fluss. Unser Ziel sind die Burg und die Wassermühle von Dunster. Auf dem Parkplatz wollten wir übernachten. Denkste, auch hier kein Overnight Sleeping. Die nette Dame vom Einlass komplimentiert uns weg. Im Dunkeln finden wir einen Campingplatz und sollen 18 Pfund für eine Nacht zahlen. Mir scheint es so, als ob  der Preis plötzlich explodiert ist. Nö, wir wollen nicht! Am nächsten Friedhof stehen wir ganz gut und ohne Kosten.
(N51.205152, W3.498276)

Freitag, 19.04.2019
Nach dem Frühstück im Wohnmobil zurück zum für uns kostenlosen Parkplatz Castle Gardens and Watermill nach Dunster.
Heute ist Karfreitag, das Wetter ist ideal und viele Familien nutzen die freien Tage zum Besichtigen der Sehenswürdigkeiten. Hier passt so richtig der alte Goethe mit seinem Osterspaziergang her. Es gelingt mir, ihn fast vollständig aus dem Kopf zu rezitieren..
„Vom Eise befreit sind Strom und Bäche, …
…zufrieden jauchzet groß und klein, hier bin ich Mensch, hier darf ich’s sein.“
Das passt zu diesem Ort, in dieser Zeit und natürlich auch zu uns!
Dunster Castle

Dunster Garden

Dunster Garden and Watermill

Dunster Garden and Watermill

Dunster Garden and Watermill

Dunster Garden and Watermill

Dunster Garden and Watermill

Dunster Garden and Watermill

Dunster Garden and Watermill

Dunster Garden and Watermill

Dunster Castle

Dunster Castle

Dunster Castle

Dunster Castle

Dunster Castle

Dunster Castle

Dunster Castle

Weiter nach Glastonbury. Hier finden wir an einem Vereinsgelände einen guten Nachtplatz. Bier und Cidre in der Vereinsgaststätte schmecken gut und wir haben viel Spaß mit den Kindern und deren Müttern.
(N51.144158, W2.721307)

Samstag, 20. April 2019
Von unserem Stellplatz am Vereinsgelände ist es nicht weit bis in die Innenstadt. In Glastonbury soll sich das Grab von König Arthus befinden. Irgendwann im Mittelalter will man das in der Abbey gefunden haben. Eine gute Geschichte, die seitdem viele Menschen anzieht. Hier ist alles auf Mythen ausgerichtet. Keltische Mythen, indische Mythen, chinesische Mythen, alles durcheinander. Das ergibt eine sehr angenehme Mischung. Die zugezogenen Einwohner laufen in Kleidungen der 68-er herum, in den Läden wird Buntes und Exotisches verkauft, spontan spielen Leute den Sing-Sang der Hare-Krischna-Bewegung. Überall kann man vegetarisch, natürlich, vegan und organisch essen. Wir sitzen auf der High Street und lassen das Treiben auf uns wirken. Irgendwie unwirklich und sehr angenehm friedlich. Neben uns sitzt eine Frau mit ihrer Tochter, wir kommen ins Gespräch, sie schenkt uns von ihren gerade erworbenen Räucherstäbchen eine Packung. Ein Mann mit Tropenhelm ist morgen bei den „Spielen“ in der Ruine der Abbey mit dabei. Er war schon im Fernsehen. Er ist mit einem Hüpfball über die Alpen gehoppelt ( wir haben schließlich heute Ostersonnabend!). Mit einem Hochrad ist er stilecht von London bis nach Rom geradelt. Die Beweisbilder hat er mit dabei. Das tut so richtig gut für die Seele!!! Jeder verwirklicht sich selbst.
(Übernachtung, wie gestern)
Glastonbury

Glastonbury

Glastonbury

Glastonbury

Glastonbury

Glastonbury

Glastonbury

Ruine von Glastonbery, dahinten soll König Arthus begraben sein.

Sonntag, 21. April 2019 
Ostersonntag, vom Wetter her ein Ostersonntag, wie er im Buche steht. Sonnenschein, angenehme Temperaturen. Aber, alle Leute sind unterwegs! Im benachbarten Wells, wo eine sehr schöne Kathedrale steht, finden wir nach 3x durch den Ort fahren immer noch keinen Parkplatz.
Durch Englands längste und tiefste Schlucht bei Cheddar (genau, der Käse), drängeln sich unzählige Autos, Motorräder und Menschen. In Bristol bekommen wir keinen Stellplatz auf dem angepeilten Campingplatz an der Marina, alles besetzt! Auf dem Platz in einem ???-Viertel fühlen wir uns nicht wohl, selbst ich nicht!
Na gut, dann eben weiter über den River Severn nach Wales. Zwischen Newport und Cardiff stehen wir auf dem Campingplatz Ty Coch sehr gut. Die Frau vom Wohnwagen nebenan ist in Deutschland geboren, der Vater war britischer Offizier.


Montag, 22. April 2019
Weiter auf unserer Schlösser- und Gärtentour. Dyffryn Gardens befindet sich in der Nähe von Cardiff. Eine mit Kohlebergwerken reich gewordene Familie hat sich hier ein tolles Jagdschloss mit einem sehr schönen Park erbauen lassen. Dieses Anwesen wurde 2013 vom National Trust übernommen, nachdem sich verschiedene kommerzielle Nutzungen zerschlagen hatten. Nur mit Kapitalismus kann man solche Personal aufwändigen Objekte nicht erhalten. Hier gehört schon ganz viel Engagement und freiwillige Hilfe für dieses Erbe hinzu.
Dyffryn Garden

Dyffryn Garden

Dyffryn Garden

Dyffryn Garden

Dyffryn Garden

Dyffryn Garden

Dyffryn Garden

Dyffryn Garden

Dyffryn Garden

Dyffryn Garden

Dyffryn Garden

Weiter wegen des Namens nach Cardigan, vorher noch die Burgruine Castle Cilgerran direkt am Hochufer des Flusses Teif besichtigt. Klein, fein und wichtig, dass auch diese Ruinen als Erbe betrachtet werden.
Burgruine Castle Cilgerran

Burgruine Castle Cilgerran

Burgruine Castle Cilgerran

Burgruine Castle Cilgerran

Cardigan, erstmalig ist es auf einem normalen Parkplatz erlaubt auch über Nacht zu stehen! Die schöne Innenstadt ist gleich in der Nähe unseres Übernachtungsplatzes (N52.0820, W4.6646).
Ein Geschäft nur mit „Cardiganen“ finden wir nicht. Dafür aber auch Ostermontag geöffnete Klamottendiscounter.
Cardigan

Cardigan

Cardigan

Cardigan

Dienstag, 23. April 2019
Von Cardigan zum Swallow Wasserfall im Snowdonia Nationalpark
Nicht weit von Cardigan (40km) befindet sich das National Trust Grundstück Llanerchaeron am Fluss Aeron.
Ein Herrenhaus, in der Folge haben hier 10 Generationen gelebt, und eine zugehörige Farm werden hier für die Nachwelt erhalten! In einem großen Garten und in Gewächshäusern werden Pflanzen vermehrt und vorgezogen. Uns gefällt es wieder sehr gut.
Llanerchaeron

Llanerchaeron

Llanerchaeron

Llanerchaeron

Weiter entlang der Küstenstraße. Wir kommen in den Snowdonia Nationalpark. Hier fühlen wir uns plötzlich wie im Hochgebirge. Hohe Berge, zwischen 600 und 900m hoch begleiten uns jetzt. Weite Täler und feine Bergblicke.
Auf dem Weg nach Norden ist die Straße in Blaenau / Ffestiniog voll gesperrt. Ein Berghang brennt lichterloh und wird von der Feuerwehr gelöscht. Nach etwa einer Stunde, mit fotografieren und einkaufen, umfahren wir den Brand
Feuerwehreinsatz in Blaenau auf walisisch Ffestiniog

Feuerwehreinsatz in Blaenau auf walisisch Ffestiniog

Feuerwehreinsatz in Blaenau auf walisisch Ffestiniog
Hier in Blaenau / Ffestiniog beginnen eine Schmalspurbahn und eine Normalspurbahn

Hier in Blaenau / Ffestiniog beginnen eine Schmalspurbahn und eine Normalspurbahn

Hier in Blaenau / Ffestiniog beginnen eine Schmalspurbahn und eine Normalspurbahn

und finden bei den Swallow Falls bei einem Hotel einen Stellplatz (N53.102129, W3.844294) 12 Pfund für Übernachtung , Wasser und Entsorgung möglich

Mittwoch, 24. April 2019
Gegenüber, auf der anderen Straßenseite, ist der Wasserfall. 2 Pfund pro Person hin, ansehen, fotografieren und weiter in Richtung Norden fahren.



Der Rest des Tages war anders vorgesehen. Wir wollten bis kurz vor Liverpool fahren, dort auf einem Campingplatz übernachten und morgen nach Liverpool rein.
Auf dem Weg nach Liverpool müssen wir noch am Castle Conwy vorbei und uns die alte Brückenaufhängung aus verschraubten Stahlseilen ansehen. Ingenieurtechnik des 18. Jahrhunderts!!!! Respekt!

Auf dem Weg nach Liverpool müssen wir noch am Castle Conwy vorbei und uns die alte Brückenaufhängung aus verschraubten Stahlseilen ansehen. Ingenieurtechnik des 18. Jahrhunderts!!!! Respekt!

Auf dem Weg nach Liverpool müssen wir noch am Castle Conwy vorbei und uns die alte Brückenaufhängung aus verschraubten Stahlseilen ansehen. Ingenieurtechnik des 18. Jahrhunderts!!!! Respekt!

Auf dem Weg nach Liverpool müssen wir noch am Castle Conwy vorbei und uns die alte Brückenaufhängung aus verschraubten Stahlseilen ansehen. Ingenieurtechnik des 18. Jahrhunderts!!!! Respekt!

Auf dem Weg nach Liverpool müssen wir noch am Castle Conwy vorbei und uns die alte Brückenaufhängung aus verschraubten Stahlseilen ansehen. Ingenieurtechnik des 18. Jahrhunderts!!!! Respekt!

Der letzte vorbeikommende Campingplatz war uns zu teuer, so dass wir bei diesem Regen durch bis Liverpool gefahren sind. Die Toilette hatten wir am Morgen entsorgt und Wasser war genug im Tank. Unser kluges Telefon Klara findet in Liverpool den Parkplatz an der Marina auf dem wir für 15 Pfund übernachten können.

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